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500 Jahre Reformation » Glauben wagen, Vielfalt leben

500 Jahre Reformation » Glauben wagen, Vielfalt leben

Nun mehr 500 Jahre sind vergangen, seitdem Martin Luther in ganz Deutschland für Veränderungen sorgte. Neben der Lutherstadt Eisleben, Wittenberg und der Wartburg standen im abgelaufenen Reformationsjahr auch Osnabrück im Vordergrund. In diesem Zusammenhang wurde das vor kurzem geendete Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen und Höhepunkten gefeiert. Einer davon war das Event „500 Jahre Reformation – Region Osnabrück“. Veranstaltet wurde das Ganze durch eine Gemeinschaft von verschiedenen Trägern.

Hauptinitiatoren für dieses Event waren die evangelische Kirche, das Bistum, Osnabrück als Stadt sowie Landkreis, die örtliche Universität und auch der Landschaftsverband Osnabrücker Land. Zudem wirkten auch die Bohnenkamp Stiftung sowie die Herrenteichslaischaft Osnabrück mit. Ebenso mit von der Partie waren die Hans Lilje Stiftung neben der Klosterkammer Hannover. Alle zusammen konnten während des Jubiläumsjahres viele regionale Projekte und Programmpunkte realisieren sowie umsetzen. Vorteilhaft war auch, dass die Gemeinschaft aus Trägern und Mitwirkenden breit sowie vielfältig aufgestellt war.

Überkonfessionelles Interesse

Ziel der Initiatoren war es auch, dass nicht nur gläubige Menschen aus dem evangelischen Bereich mit ins Boot geholt werden sollten, sondern auch Besucher eingeladen sowie angesprochen wurden, welche mit dem christlichen Glauben eigentlich gar nichts am Hut hatten oder einer anderen Konfession angehörten. In der heutigen Zeit ist es auch wichtig, sich nicht mehr in den alten Mustern zu bewegen, sondern sich dem Geist der Gegenwart anzupassen, was auch die Bedürfnisse sowie Interessen der Menschen mit einschließt.

Natürlich lag der Schwerpunkt der Reformation mit darin, den evangelischen Glauben und das Wirken von Martin Luther in den Vordergrund zu stellen. Doch das alles muss nicht zwingend hierarchisch, steif und altmodisch realisiert werden. Genau dieser Spagat zwischen Traditionellem und Modernen ist der Gemeinschaft aus Trägern sowie den anderen Initiatoren sichtlich gelungen. Prinzipiell wurden die Angebote sowie Programmpunkte so geplant und ausgelegt, dass man auch ohne christlichen oder evangelischen Hintergrund sowie Wissen diese nutzen konnte.

Nachhaltigkeit zu schaffen, welche bis in die entfernten Winkel einer ganzen Region im Umkreis von Osnabrück hineinwirkten, war bei dem Event auch der Regionalbischöfin wichtig. Sie verkörpert die Sprecherin, welche die Trägergemeinschaft bei unterschiedlichen Veranstaltungen repräsentiert und vertritt. Sie warb und bewertete indirekt auch für das Event selbst, wo Interessierte vor, während und nach dem Jubiläum mit ihr in den direkten Kontakt treten konnten.

Wichtige Termine im Vorfeld von 500 Jahre Reformation

Bereits im Jahr 2016 ging es mit einigen Programmpunkten los, welche das Jubiläumsjahr schon früh einleiten sollten. Neben dem Highlight „Frauen der Reformation“ wurde auch die Thematik „Credo und Glauben aller Christen“ als Highlight-Veranstaltungen durchgeführt. Eine abendliche Veranstaltung mit Bischof Bode sowie Professor Dr. Volker Leppin wurde ebenso gut angenommen, wie die weiteren Events, welche man als Einleitung in das nachfolgende Jubiläumsjahr ansehen kann.

Rolle von Osnabrück in der Reformationszeit

Rolle von Osnabrück in der Reformationszeit Am 31. Oktober 2017 hat Martin Luther seine 95 Thesen zwar an den Türen der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen, sozusagen als Teil der Reformation. Doch auch Osnabrück war damals ein Teil von diesem Reformprozess. Heutzutage gilt sie als Bischofsstadt, wo damals Gerhard Hecker als Augustinermönch Luthers Lehren verbreitet sowie gepredigt hatte. Dieser war also bereits 1521 aktiv und vertrat Luthers Interessen im Großraum Osnabrücks. Auch wenn das traditionsreiche Bistum in Osnabrück katholisch ist, wirkte dieses am Jubiläum 2017 mit.

Ohne den katholischen Glauben wäre die Reformation schließlich nie möglich gewesen, jeder hatte also seine Rolle und Anteil daran. Dass die katholische und evangelische Kirche heute nebeneinander existieren können zeigt, dass die Gesellschaft vielfältiger sowie toleranter ist, als so mancher sicherlich meinen würden. Dennoch gilt es alte Befindlichkeiten abzubauen, Grenzen einzureißen und Vorurteile zu überwinden. Das Jubiläumsjahr mitsamt den Veranstaltungen in Osnabrück und Umgebung trugen genau dazu bei.

Zweijährige Vorbereitungsphase für Jubiläum 500 Jahre Reformation

Das Vorhaben „500 Jahre Reformation – Region Osnabrück“ musste natürlich auch ausgiebig geplant werden. Schon zwei Jahre vor dem eigentlichen Beginn setzten sich verschiedene Initiatoren und die Trägergemeinschaft zusammen, um ein weitreichendes Konzept für die besagten zwölf Monate zu entwickeln. Die „Leuchtenden Thesen“ sollten hierbei den Einstieg darstellen, welche an der evangelischen St.-Marien Kirche und dem katholischen St.-Petrus Dom zu finden waren.

Mehr Zusammenarbeit zwischen zwei christlichen Ausrichtungen geht eigentlich gar nicht, würden manche meinen. Doch das Jahr 2017 überraschte hinsichtlich diesem alle, denn während dieser Zeit gab es viele gemeinsame Berührungspunkte in Sachen Reformation und der Darstellung von dieser. Das nächste Osnabrücker Reformationsjubiläum kommt irgendwann, ganz bestimmt.